Wirtschaftsnachrichten für Zahnärzte | DENTAL & WIRTSCHAFT
Patienteninformation

Riecht der eigene Atem unangenehm, bemerkt man das selbst meist gar nicht. In der Corona-Pandemie hat sich das geändert: Wer einen Mund-Nasen-Schutz tragen muss, riecht auch seinen eigenen Atem – und wird dadurch auch auf üble Gerüche aus dem Rachenraum aufmerksam. Experten schätzen, dass 5 Prozent der Bevölkerung unter chronischem Mundgeruch leiden.

Aber wie kommt es eigentlich zu Mundgeruch – in der Fachsprache Halitosis genannt?

Wie entsteht Mundgeruch?

Der schlechte Geruch aus dem Mund entsteht durch flüchtige Schwefelverbindungen (Sulfide), die sich unter die ausgeatmete Luft mischen. Sie entwickeln sich, indem bestimmte Bakterien organisches Material wie Essensreste oder Eiweiße in der Mundhöhle zersetzen. Auch Bakterien aus anderen Körperregionen, etwa dem Magen, können der Grund für unangenehmen Geruch aus dem Mund sein.

Was sind die häufigsten Ursachen für Halitosis?

Die Ursachen für Mundgeruch sind vielfältig. Häufige Gründe sind mangelnde Mundhygiene, unzureichende Prothesenpflege und Erkrankungen im Mund bzw. der Zähne wie Karies, Zahnfleischentzündung oder Parodontitis. Doch auch Allgemeinerkrankungen wie Diabetes oder Infektionen der oberen Atemwege können einen unangenehmen Geruch beim Atmen verursachen. Aber auch bestimmte Medikamente und Rauchen können für einen schlechten Atem verantwortlich sein. Stark gewürzte Speisen, etwa mit Knoblauch und Zwiebeln, sorgen ebenfalls für unerwünschte Gerüche.

Leider lassen sich nicht alle Übeltäter so leicht vermeiden, wie Knoblauch oder Zwiebeln. Häufig liegt ein medizinischer Grund vor. Wer seinen Mundgeruch erfolgreich bekämpfen will, sollte also zunächst die Ursachen abklären lassen.

Was kann man gegen Mundgeruch machen?

Tatsächlich ist erste Ansprechpartner bei Mundgeruch der Zahnarzt – denn oft liegt die Ursache in der Mundhöhle. Der Zahnarzt kann auslösende Erkrankungen wie Karies, Zahnfleischentzündung oder undichte Füllungen identifizieren. Eine professionelle Zahnreinigung ist ebenfalls empfehlenswert. Mit der Behandlung der Ursache verschwindet meist auch der schlechte Atem.

Zudem berät der Zahnarzt Betroffene zur richtigen Mundhygiene. Gründliches Zähneputzen und insbesondere der tägliche Einsatz von Zahnseide sind elementar, wenn es um frischen Atem geht.

Nächste Anlaufstelle sollte der Hals-Nasen-Ohren-Arzt sein. Denn auch Entzündungen der Nebenhöhlen und andere Erkrankungen können sich als schlechter Geruch aus dem Mund zeigen. In manchen Fällen haben sich sogenannte Mandelsteine gebildet, die man aber mit einem kleinen Eingriff entfernen kann. Auch Magen-Darm-Erkrankungen haben großen Einfluss auf den Atem.

Ist eine medizinische Ursache für den Geruch ausgeschlossen, sollte man die eigene Hygiene und auch die Ernährung genauer unter die Lupe nehmen.

Was hilft gegen Mundgeruch?

Um Mundgeruch vorzubeugen, ist vor allem die regelmäßige gründliche Reinigung der Zähne, aber auch der Zunge wichtig. Zungenschaber sollten fester Bestandteil der täglichen Mundhygiene sein. Auch Mundspüllösungen mit bestimmten Inhaltsstoffen wie Chlorhexidingluconat oder Zinkchlorid können helfen, wieder frischen Atem zu bekommen.

Wichtig ist auch der Blick auf die Ernährung und vor allem auf die Trinkgewohnheiten. So arbeitet unser Speichel grundsätzlich gegen den Mundgeruch an. Bestimmte Speisen regen den Speichelfluss an und helfen so, schlechte Gerüche zu vermeiden. Mundtrockenheit entsteht durch mangelnden Speichelfluss und begünstigt unangenehmen Mundgeruch. Auch Medikamente, die den Speichel reduzieren, führen zu Problemen, Deshalb sollte man unbedingt darauf achten, immer ausreichend zu trinken.

Mehr Informationen für Patienten zum Thema Mundgeruch

Auf ihrer Patientenseite zahn.de bietet die Bayerische Landeszahnärztekammer unter www.zahn.de/zahn/web.nsf/id/pa_mundgeruch_halitosis.html weitere Informationen zu Mundgeruch an.