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3,5 bis 4,0 Prozent: So lautet das neue Normal bei den Bauzinsen. „Insbesondere die international hohen Kerninflationen sprechen dafür, dass die Geldpolitik auf absehbare Zeit gestrafft bleibt – auch wenn ein Ende der Leitzinserhöhungen wahrscheinlicher wird. Mit spürbar sinkenden Konditionen aber sollten Kreditinteressenten vorerst nicht rechnen“, meint Mirjam Mohr, Vorständin Privatkundengeschäft der Interhyp AG.

Schwankende Konditionen beim Immobilienkauf akzeptieren

Ein Bauzins-Trendbarometer, für das Interhyp laut eigenen Angaben monatlich Zinsexpertinnen und -experten befragt, kommt zu einem ähnlichen Schluss: Am wahrscheinlichsten seien auf absehbare Zeit schwankende Konditionen. Von einer Zinswende könne auch im Mai 2023 noch keine Rede sein. Die amerikanische Notenbank Fed hat die Leitzinsen um 0,25 % auf eine Spanne zwischen 5 und 5,25 % erhöht. Auch die EZB erhöhte die Leitzinsen bei der Maisitzung wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte auf 3,75 %. Bei der Europäischen Zentralbank stehen voraussichtlich weitere Zinsschritte aus.

„Die Märkte reagieren zwar nervös, wie zuletzt bei dem durch die Credit Suisse und Silicon Valley Bank ausgelösten Bankenbeben. Gleichzeitig erweisen sich die Nerven der Investoren trotz der Schuldenberge und Risiken als erstaunlich robust“, sagt Mirjam Mohr. Sie weist darauf hin, dass die Sorgen um die Finanzstabilität jederzeit wieder aufflammen könnten. Das hätte, meint Mohr, erneut starke Auswirkungen auf die Rendite der deutschen Bundesanleihen, die seit Jahresbeginn zwischen 2 und 2,7 % stark pendelten und neben den Leitzinsen eine wichtige Benchmark für Baukredite seien.

Einstieg: größeres Angebot, gestiegene Mieten

Für Finanzierungswillige mache sich das Marktumfeld vor allem in den sprunghaften Zinsbewegungen bei Krediten bemerkbar, sagt Interhyp. Im April haben sich die Konditionen für zehnjährige Baudarlehen in einem Korridor von etwa 3,7 bis 3,9 % unter Schwankungen seitwärts bewegt. „Für Immobilieninteressenten gibt es derzeit keinen Grund zu warten. Im Gegenteil: Einerseits steigen aufgrund des Wohnraummangels die Mieten. Andererseits können Interessenten aktuell aus einem so großen Angebot an Eigentumswohnungen und Häusern wählen wie seit Jahren nicht mehr“, sagt Mirjam Mohr und verweist zudem auf die Kaufpreise, die durch die Zinswende im zweiten Halbjahr 2022 flächendeckend gesunken seien. „Die Immobilienpreise stabilisieren sich nach neusten Auswertungen ebenso auf dem aktuellen Niveau wie die Zinsen für Darlehen. Dieses neue Normal eröffnet durchaus Einstiegschancen.“

Langfristig planen

Interhyp rät Mieterinnen und Mietern mit einer stabilen Einkommenssituation, sich unabhängig vom kurzfristigen Nachrichtengeschehen mit der langfristigen Lebensplanung zu beschäftigen. „Nicht zuletzt mit Blick auf den Wohnraummangel und die eigene Altersvorsorge sollte niemand seine Finanzplanung wegen des Zinsumfeldes ad acta legen. Bei der Frage des Eigenkapitals lohnt es sich durchaus, die Familie einzubeziehen und, wo möglich, um Schenkungen oder ein vorzeitiges Erbe zu bitten. Eine Finanzierungsberatung auf dieser Grundlage ist auch ohne konkretes Objekt möglich“, erklärt Mohr.

Quelle: Pressemeldung Interhyp AG