Wirtschaftsnachrichten für Zahnärzte | DENTAL & WIRTSCHAFT
Zahnmedizin

Schlechte Zähne bei Kindern müssen nicht unbedingt ein Hinweis auf mangelnde Zahnhygiene sein. Es kann sich auch um sogenannte Kreidezähne handeln, die bei geschätzt 8 % der Heranwachsenden vorkommen. Die Ursache für die Erkrankung lässt sich nur schwer feststellen, Zahnärzte können die Symptome aber gut behandeln.

Woran erkennt man Kreidezähne?

Klagen Kinder beim Zähneputzen oder beim Essen über schmerzende Zähne, sollten Eltern hellhörig werden und das Kind beim Zahnarzt vorstellen. Das gilt insbesondere, wenn auch noch weißlich-helle bis bräunlich-dunkle Flecken auf den Zähnen zu erkennen sind. Es könnte sich um eine ernsthafte Zahnerkrankung handeln, die sogennanten Kreidezähne. In der Fachsprache Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation – kurz MIH – genannt.

Die Bayerische Landeszahnärztekammer (BLZK) erklärt betroffenen Eltern, wie der Zahnarzt helfen kann.

Zahnschmelzdefekt verursacht Kreidezähne

Vereinfacht ausgedrückt sind Kreidezähne Zähne mit einem Zahnschmelzdefekt. Das Problem tritt in der Regel nur bei Kindern auf und ist auf eine Unter- beziehungsweise Fehlentwicklung bei der Mineralisierung zurückzuführen.

Warum sich der Zahnschmelz bei einigen Kindern fehlerhaft entwickelt, ist noch nicht endgültig geklärt. Regelmäßige Besuche beim Zahnarzt und eine gute Zahnpflege zu Hause helfen, die Erkrankung in Schach zu halten.

Kommen Kreidezähne nur bei Milchzähnen vor?

Kreidezähne können bei Milchzähnen und bei bleibenden Zähnen auftreten. Laut der fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie ist bei knapp 30 Prozent der Zwölfjährigen mindestens ein Zahn betroffen. Bei den meisten Jugendlichen handelt es sich um Verfärbungen, also einen leichteren Krankheitsverlauf. Bei schwereren Fällen sind die Zähne porös, bröselig, bekommen Risse oder brechen ab – jeder Kontakt am Zahn schmerzt.

Verfall lässt sich frühzeitig stoppen

Wer denkt, sein Kind könnte Kreidezähne haben, sollte bald mit ihm zum Zahnarzt gehen. Am besten teilen Eltern dem Zahnarzt ihren Verdacht mit, damit er besonders behutsam vorgehen kann. Er untersucht die betroffenen Zähne genau und stellt fest, ob die Erkrankung vorliegt. Werden Kreidezähne frühzeitig erkannt, lässt sich der weitere Verfall stoppen. Dafür sind regelmäßige Zahnarztbesuche nötig – je nach Schwere der Krankheit alle drei bis sechs Monate.

Hauptziel der Therapie ist, die Zähne zu schützen (etwa vor Karies) und Schmerzen zu lindern. Die Behandlung wird individuell angepasst. Möglich sind zum Beispiel Fluoridierung, Fissurenversiegelung und Füllungen. Eine Heilung gibt es für Kreidezähne bislang nicht. Sie sind ein Leben lang empfindlich und anfällig.

Zahnpflege zu Hause

Begleitend zur Therapie in der Praxis berät der Zahnarzt zur Zahnpflege zu Hause – speziell bei Kreidezähnen. Konsequentes Zähneputzen mit Fluorid ist empfehlenswert, ebenso wie eine zahngesunde Ernährung.

Mehr Informationen zu Kreidezähnen

Das Wichtigste zum Thema hat die BLZK im Pocket „Kreidezähne“ zusammengefasst, einer kompakten Patienteninformation im Kleinformat. Eine Ansichtsversion des Pockets im PDF-Format sowie weitere ausführliche Informationen zu Kreidezähnen finden Sie auf der Patientenseite der BLZK unter https://www.zahn.de/zahn/web.nsf/id/pa_kreidezaehne.html