Veneers in der Zahnarztpraxis: Technik, Materialien und Patientenkommunikation
Marzena SickingVeneers sind heute ein zentraler Bestandteil moderner Zahnästhetik – sowohl für Zahnärzte als auch für Patienten, die sich ein harmonisches, natürlich wirkendes Lächeln wünschen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über Indikationen, Materialien, Behandlungsschritte und Kosten.
Veneers sind ein fester Bestandteil der ästhetischen Zahnmedizin. Die hauchdünnen Verblendschalen, meist aus Keramik oder Komposit, bieten sowohl ästhetisch als auch funktionell eine hochwertige Lösung für Frontzahnkorrekturen. In der Praxis kommen Veneers bei Verfärbungen, Frakturen, leichten Fehlstellungen oder Lücken im Frontzahnbereich zum Einsatz. Voraussetzung ist ein kariesfreier Zahnstatus und eine stabile parodontale Situation.
Materialien im Vergleich: Keramik oder Komposit?
Keramikveneers zeichnen sich durch hohe Farbstabilität, Lichtdurchlässigkeit und Langlebigkeit aus. Kompositveneers sind schneller applizierbar und kostengünstiger, bieten aber eine geringere Lebensdauer und sind anfälliger für Verfärbungen.
Gängige Varianten:
Feldspatkeramik: maximal ästhetisch, aber bruchempfindlich
Lithiumdisilikat (z. B. IPS e.max): sehr fest und ästhetisch ausgewogen
Komposit: direkt modellierbar oder indirekt gefertigt
Präparation, temporäre Versorgung und Befestigung
Die minimalinvasive Präparation erfolgt meist im Schmelzbereich mit einer Tiefe von 0,3 bis 0,7 mm. Nach Präparation werden in der Regel temporäre Veneers aus Kunststoff eingesetzt, um Ästhetik und Schutz zu gewährleisten.
Die definitive Befestigung erfolgt adhäsiv mit Kompositzement unter absoluter Trockenlegung. Die Anwendung eines Kofferdams wird empfohlen, um eine kontaminationsfreie Umgebung sicherzustellen.
Indikationen, Kontraindikationen und Abrechnung
Typische Indikationen sind:
Zahnverfärbungen, die nicht bleichbar sind
Frakturen oder Substanzverluste
Diastemata im Frontzahnbereich
Unregelmäßige Zahnformen oder Längen
Bruxismus ist eine relative Kontraindikation. Mit entsprechender Schutzschiene und geeigneter Materialwahl ist eine Veneerversorgung jedoch möglich.
Patientenkommunikation und Beratung zu Veneers
Eine strukturierte Patientenaufklärung ist essenziell, um realistische Erwartungen zu setzen und langfristige Zufriedenheit zu fördern.
Empfohlener Ablauf:
Ausgangssituation dokumentieren
Patientenwünsche erfassen
Indikationen und Alternativen erklären
Digitale Planung oder Mock-up zeigen
Aufwand, Kosten und Haltbarkeit besprechen
Informationen für Patienten
Was sind Veneers und wann lohnen sie sich?
Veneers sind hauchdünne Schalen aus Keramik oder Komposit, die auf die Vorderseite der Zähne geklebt werden. Sie sorgen für ein gleichmäßiges, weißes und gepflegtes Lächeln.
Geeignet sind sie bei:
Verfärbungen, die durch Bleaching nicht beseitigt werden können
Kleineren Zahndefekten oder -fehlstellungen
Abgebrochenen oder unregelmäßigen Frontzähnen
Lücken zwischen den Schneidezähnen
Wie läuft die Behandlung ab?
Nach einem ausführlichen Beratungsgespräch beginnt die Behandlung mit dem leichten Abtragen von Zahnschmelz. Anschließend erfolgt eine Abdrucknahme oder ein digitaler Scan. In der Zwischenzeit werden provisorische Verblendschalen eingesetzt.
Nach etwa ein bis zwei Wochen werden die maßgefertigten Veneers aus dem Labor adhäsiv auf den vorbereiteten Zähnen befestigt. Meist sind drei bis vier Termine notwendig.
Wie lange halten Veneers?
Die Haltbarkeit hängt vom Material, der Mundhygiene und individuellen Faktoren ab. Keramikveneers halten durchschnittlich 10 bis 15 Jahre, Kompositveneers 4 bis 8 Jahre.
Zu beachten:
Die natürlichen Zähne werden dauerhaft verändert
Hitze- und Kälteempfindlichkeit ist möglich
Bei Beschädigung muss das Veneer ersetzt oder durch eine neue Lösung ersetzt werden
Pflege von Veneers im Alltag
Um die Langlebigkeit zu unterstützen, ist eine gründliche Mundhygiene entscheidend. Dazu gehören:
Regelmäßige Mundhygiene: Putzen Sie Ihre Zähne mindestens zweimal täglich und verwenden Sie Zahnseide.
Vermeidung harter Lebensmittel: Vermeiden Sie das Beißen auf harte Gegenstände wie Eis oder Nüsse, um Beschädigungen zu vermeiden.
Regelmäßige Zahnarztbesuche: Gehen Sie regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen und professionellen Reinigungen.
Vermeidung von färbenden Substanzen: Reduzieren Sie den Konsum von Kaffee, Tee, Rotwein und Tabak, um Verfärbungen zu vermeiden.
Was kosten Veneers?
Die Preise variieren je nach Material, Praxis und Aufwand. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten in der Regel nicht. Vor Beginn sollte deshalb immer ein individueller Heil- und Kostenplan erstellt werden. Die folgenden Zahlen dienen einer groben Übersicht:
Keramik-Veneers: Die Kosten für ein einzelnes Keramik-Veneer liegen in Deutschland in der Regel zwischen 600 und 1.200 Euro.
Komposit-Veneers: Diese sind etwas günstiger und kosten pro Zahn zwischen 300 und 600 Euro.
Bitte beachten Sie, dass dies Durchschnittspreise sind und die tatsächlichen Kosten je nach Zahnarzt, Standort und spezifischen Umständen variieren können. Es ist ratsam, sich vor der Behandlung umfassend beraten und einen Kostenvoranschlag erstellen zu lassen.