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Die Einbox-Konnektoren zur Anbindung an die Telematikinfrastruktur (TI) stehen vor dem Aus: Nur noch bis maximal Ende 2030 dürfen sie genutzt werden. Das haben die Gesellschafter der gematik in einem aktuellen Beschluss festgelegt. Die Entscheidung basiert auf der Weiterentwicklung der Verschlüsselungstechnik für Gesundheitsdaten – die Zertifikate der bisherigen Konnektoren haben ein begrenztes Gültigkeitsdatum.

Damit ist klar: Auch neu eingesetzte Konnektoren laufen bis spätestens 2030 aus. Einrichtungen können bestehende Konnektoren zwar noch bis zum jeweiligen Laufzeitende nutzen, sollten aber frühzeitig über Alternativen nachdenken.

TI-Gateway statt Konnektor: Mehr Flexibilität und Sicherheit versprochen

Ein zukunftsfähiger Anschluss an die TI ist laut gematik bereits heute über das sogenannte TI-Gateway möglich. Diese Lösung bietet demnch zahlreiche Vorteile:

  • Keine lokale Hardware in der Einrichtung erforderlich

  • Zentrale, leistungsstarke Anbindung über virtuelle Konnektoren

  • Bereits über 8.000 Einrichtungen angebunden (Stand Mitte 2024)

  • Flexibler Einsatz auch in Apotheken, MVZs, Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern

Vor allem bei einem geplanten Konnektorwechsel sollten Praxen, Apotheken oder Kliniken gemeinsam mit ihrem IT-Dienstleister prüfen, ob der Umstieg auf das TI-Gateway bereits jetzt sinnvoll ist, so der Aufruf der gematik.

TI 2.0: Die Zukunft der digitalen Gesundheitsinfrastruktur

Mit dem Ausstieg aus der Einbox-Konnektor-Technologie soll sich ein bedeutender Schritt in Richtung TI 2.0 vollziehen – einer neu gestalteten digitalen Infrastruktur für das Gesundheitswesen. Zentrales Konzept ist dabei der Zero-Trust-Ansatz, der auf moderne Sicherheitsarchitekturen aus dem Cloud- und Finanzbereich setzt.

Die neue TI soll:

  • die Anwendungsflexibilität erhöhen

  • die Sicherheit verbessern

  • und vor allem auch Nutzergruppen-freundlicher werden

Die 2017 eingeführte technische Vertrauenswürdigkeitsprüfung bleibt auch beim Einsatz vom TI-Gateway weiterhin bestehen und soll somit auch in der neuen Architektur für den Schutz sensibler Gesundheitsdaten sorgen.

Quelle:

BZÄK, gematik

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