Einbox-Konnektoren laufen 2030 aus – TI-Gateway als empfohlene Alternative
Marzena SickingDie gematik hat das Ende der Einbox-Konnektoren zum Jahr 2030 beschlossen. Praxen und Einrichtungen sollten frühzeitig auf das TI-Gateway umsteigen – flexibler, sicherer und zukunftsfähig.
Die Einbox-Konnektoren zur Anbindung an die Telematikinfrastruktur (TI) stehen vor dem Aus: Nur noch bis maximal Ende 2030 dürfen sie genutzt werden. Das haben die Gesellschafter der gematik in einem aktuellen Beschluss festgelegt. Die Entscheidung basiert auf der Weiterentwicklung der Verschlüsselungstechnik für Gesundheitsdaten – die Zertifikate der bisherigen Konnektoren haben ein begrenztes Gültigkeitsdatum.
Damit ist klar: Auch neu eingesetzte Konnektoren laufen bis spätestens 2030 aus. Einrichtungen können bestehende Konnektoren zwar noch bis zum jeweiligen Laufzeitende nutzen, sollten aber frühzeitig über Alternativen nachdenken.
TI-Gateway statt Konnektor: Mehr Flexibilität und Sicherheit versprochen
Ein zukunftsfähiger Anschluss an die TI ist laut gematik bereits heute über das sogenannte TI-Gateway möglich. Diese Lösung bietet demnch zahlreiche Vorteile:
Keine lokale Hardware in der Einrichtung erforderlich
Zentrale, leistungsstarke Anbindung über virtuelle Konnektoren
Bereits über 8.000 Einrichtungen angebunden (Stand Mitte 2024)
Flexibler Einsatz auch in Apotheken, MVZs, Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern
Vor allem bei einem geplanten Konnektorwechsel sollten Praxen, Apotheken oder Kliniken gemeinsam mit ihrem IT-Dienstleister prüfen, ob der Umstieg auf das TI-Gateway bereits jetzt sinnvoll ist, so der Aufruf der gematik.
TI 2.0: Die Zukunft der digitalen Gesundheitsinfrastruktur
Mit dem Ausstieg aus der Einbox-Konnektor-Technologie soll sich ein bedeutender Schritt in Richtung TI 2.0 vollziehen – einer neu gestalteten digitalen Infrastruktur für das Gesundheitswesen. Zentrales Konzept ist dabei der Zero-Trust-Ansatz, der auf moderne Sicherheitsarchitekturen aus dem Cloud- und Finanzbereich setzt.
Die neue TI soll:
die Anwendungsflexibilität erhöhen
die Sicherheit verbessern
und vor allem auch Nutzergruppen-freundlicher werden
Die 2017 eingeführte technische Vertrauenswürdigkeitsprüfung bleibt auch beim Einsatz vom TI-Gateway weiterhin bestehen und soll somit auch in der neuen Architektur für den Schutz sensibler Gesundheitsdaten sorgen.
Quelle:BZÄK, gematik