Wirtschaftsnachrichten für Zahnärzte | DENTAL & WIRTSCHAFT
Praxis

Social Media hat in den vergangenen Jahren dramatisch an Bedeutung gewonnen und ist aus dem alltäglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Dies führt dazu, dass Zahnärzte auf Social Media präsent sein müssen, um einerseits neue Mitarbeiter zu gewinnen und andererseits die eigene Praxis nachhaltig mit Patienten zu füllen.

Google war lange Zeit der wichtigste Marketingkanal für Zahnärzte, da die Patienten Ihre Suche nach einem Zahnarzt bzw. einer zahnmedizinischen Behandlung fast immer in der Suchmaschine gestartet haben. Google bleibt weiterhin ein extrem relevanter Marketingkanal, jedoch gewinnt Social Media zunehmend an Relevanz. Besonders Plattformen wie Facebook und Instagram avancieren zu einer Art Suchmaschine, da Zahnarztpraxen mittlerweile auch gezielt auf diesen Plattformen gesucht werden. Das bedeutet, dass die Suche nach einem Zahnarzt zunehmend auf den Social-Media-Plattformen direkt startet, ohne die Google-Suche als Einstieg der Recherche zu nutzen.

Social Media: Facebook und Instagram haben die Nase vorn

Wer das Thema Patientengewinnung über Social Media ohne teure Streuverluste angehen möchte, muss sich in erster Instanz fragen: Wo hält sich meine Zielgruppe auf? Wenn man rein die Nutzungsfrequenz und -dauer betrachtet, ist Facebook mit 28 % täglicher bzw. wöchentlicher Nutzung der Platzhirsch, dicht gefolgt von Instagram, das auf 26 % Nutzung kommt. Betrachtet man jedoch isoliert das Wachstum (+6 % im Jahr 2021) sowie die Nutzung bei den 14- bis 29-Jährigen (73 % im Jahr 2021) schlägt Instagram Facebook deutlich (Quelle: ARD-ZDF-Onlinestudie 2021).

Darüber hinaus gewinnen bewegte Bilder mit schnellen Videoschnitten immer mehr Beliebtheit, besonders bei den jüngeren Generationen. Dies führt dazu, dass die Videoplattform TikTok starke Zuwächse bei den Nutzerzahlen vorweisen kann und Facebook und Instagram immer mehr Aufmerksamkeit streitig macht. Wer diesen Trend frühzeitig erkennt und zu den ersten Zahnärzten gehört, die diese Plattform mit Content bespielen, wird mit einer starken Reichweite (Anzahl erreichter Nutzer) belohnt.

Neupatienten über Social Media: So funktioniert es

Social Media Marketing für Zahnärzte bedeutet nicht, einfach einen Beitrag zu erstellen, in dem man kommuniziert, dass man professionelle Zahnreinigungen, Veneers und Zahnimplantate anbietet. Es ist erforderlich, dies strategisch anzugehen und ein klares Konzept zu entwickeln, wie die Patientengewinnung via Social Media aussehen soll.

Im Rahmen eines wettbewerbsfähigen Konzepts, gilt es, die folgenden Fragen zu beantworten:

  • Wo halten sich meine Zielgruppen auf? (z.B. Facebook, Instagram oder TikTok)
  • Welche Inhalte passen zu meinen Zielgruppen? (z.B. Foto, Carousel oder Video)
  • Wie muss ich meine Zielgruppen ansprechen?
  • Welches Ziel verfolge ich mit Social Media bzw. welche Leistungen möchte ich bewerben?
  • Betreiben meine zahnärztlichen Kollegen ebenfalls Social Media? Falls ja, wie kann ich hier hervorstechen und mich in meiner Region differenzieren?

Organische oder bezahlte Sichtbarkeit: Pay to Play

Früher war es relativ einfach, schnell in die Sichtbarkeit bei Social Media zu kommen. Man musste einfach einen Account erstellen, ein paar Beiträge posten und schon hat man kontinuierlich Follower (Personen, die dem eigenen Social Media Profil folgen) aufgebaut und potenzielle Patienten erreicht. Heutzutage ist dies anders. Einerseits gibt es immer mehr Zahnarztpraxen, die auf Social Media präsent sind, sodass man in der Masse leicht untergeht, andererseits wird die organische (unbezahlte) Reichweite seitens Meta (Facebook & Instagram Mutterkonzern) kontinuierlich beschnitten.

Das bedeutet, dass zunehmend auf bezahlte Beiträge bzw. Werbeanzeigen gesetzt werden muss, um auf Social Media von potenziellen Patienten wahrgenommen und die eigenen Leistungen bewerben zu können. Die Nutzung von Werbeanzeigen in Social Media birgt jedoch auch viele Potenziale. Es ist für bezahlte Beiträge möglich, einerseits im Vorweg festzulegen, wen genau man mit seinen Werbeanzeigen erreichen möchte (Zielgruppen-Targeting = kaum Streuverluste) und andererseits die Werbeanzeigen auf eine natürliche Art und Weise in den Social Media Feeds potenzieller Patienten auftauchen zu lassen, sodass die Werbeanzeigen aufmerksam wahrgenommen werden.

Werbeanzeigen richtig konzipieren

Damit die Werbeanzeigen nicht in den Weiten des Social Media Feeds bei der Zielgruppe untergehen, sollten diese nach einem bestimmten Muster (AIDA-Formel) aufgebaut werden. Sie müssen

  • die Aufmerksamkeit der Zielgruppe erlangen,
  • ein Interesse wecken,
  • einen Wunsch nach der angebotenen Leistung generieren und
  • eine Handlung (z.B. Termin buchen) seitens der Zielgruppe induzieren.

Dies erreicht man durch ein harmonisches Zusammenspiel von professionellen Creatives (Fotos oder Videos für die Beiträge) und psychologisch aufgebauten Werbetexten. Hier gilt es, verschiedene Kombinationen aus Creatives und Werbetexten gegeneinander zu testen, um zu ermitteln, welches Bild- bzw. Videomaterial mit welchen Werbetexten die besten Resultate generieren. Von Experten konzipierte Werbeanzeigen sind ein wahrer Akzelerator für die eigene Patientenakquise und können zwei- bis dreistellige Zahlen an gewünschten Neupatienten im Monat generieren.

Fazit: Der frühe Vogel fängt den Wurm

Social Media ist nicht nur eine Plattform, um Fotos und Videos von Freunden, Verwandten und Bekannten anzuschauen, sondern ein sehr wichtiger Kanal, um gezielt Wunschpatienten zu gewinnen. Wer dieses Potenzial für sich entdeckt und zu den ersteren Zahnarztpraxen gehört, die gezielt Werbung in Ihrer Region in den Sozialen Medien schalten, profitiert einerseits von einer starken, ungeteilten Aufmerksamkeit seitens der Zielgruppen und andererseits von günstigen Klickpreisen, da es noch nicht viele Kollegen gibt, die auf dieselbe Zielgruppe bieten und mit Werbung bespielen.

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*Der Autor: Sebastian Weidner ist Geschäftsführer der Rankingdocs GmbH und Experte für Personalgewinnung im Gesundheitswesen. Weitere Informationen: www.zahnarzt-mitarbeiter.de E-Mail: sebastian.weidner@rankingdocs.de