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Vorsorge & Finanzen

Dass Zahnärzte für die Technik in ihren Praxisräumen eine Inventarversicherung besitzen, versteht sich von selbst. Gute Verträge springen ein, wenn kostspielige Geräte durch Diebstahl, Unwetter oder Wasserschäden unbrauchbar werden und sichern damit ein elementares Risiko ab.

Doch braucht es auch für privat genutzte Elektrogeräte eine eigene Versicherung?

Diese Versicherungsprodukte für Geräte sollten Sie kennen

Glaubt man den Händlern in Deutschland, lautet die Antwort unbedingt: Ja. Egal, ob ein Kunde einen neuen Kühlschrank, eine Waschmaschine oder ein neuer Computer kauft: Für hochpreisige Geräten bieten Kaufhäuser und Onlineportale inzwischen fast immer eine Garantieverlängerung bzw. eine Geräteversicherung an.

Die einfache Garantieverlängerung soll Kunden gegen Produktmängel schützen, indem sie gesetzlich vorgeschriebene, zweijährige Gewährleistungspflicht verlängern – oft auf bis zu fünf Jahre. Im Fall der Fälle, so versprechen die Anbieter, bekommen Kunden innerhalb der verlängerten Frist eine kostenlose Reparatur, ein Ersatzgerät – oder den Betrag, den das Gerät zum Zeitpunkt des Schadens wert war.

Die Geräteversicherung sichert ein neu gekauftes Gerät zusätzlich gegen Schäden durch Unfälle, Wasser, Feuchtigkeit ab. Manchmal sind auch Diebstahl, Raub und Einbruch umfasst.

Meistens teuer, selten gut

Das klingt zunächst nach einem sinnvollen Angebot. Verbraucherschützer und auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) warnen allerdings vor einem übereilten Abschluss solcher Versicherungsverträge. Vielfach seien die Policen im Verhältnis zum Kaufpreis deutlich zu teuer.

Wer etwa eine Kamera für 500 Euro erwerbe und diese zwei Jahre lang mit einer Geräteversicherung absichere, müsse mit zusätzlichen Kosten von 100 Euro rechnen – und damit 20 Prozent des Kaufpreises. Das sei zu viel.

Ein weiterer Kritikpunkt der Finanzaufseher: Kunden müssen im Ernstfall oft den versprochenen Leistungen hinterherlaufen – oder wegen hoher Selbstbehalte doch noch  einen erheblichen Teil der Kosten aus eigener Tasche tragen.

Ärgerlich ist es aus Sicht der Verbraucherschützer auch, dass Kunden beim Kauf oft unter Druck gesetzt werden, „alles in einem Aufwasch zu erledigen“ und für „ein paar Euro“ auch gleich das „tolle neue Gerät“ zu versichern. Hier sollten Kunden die Ruhe bewahren. In den meisten Fällen können sie bis zu 30 Tage nach dem Kauf noch eine entsprechende Police abschließen. Wenn sie dann überhaupt noch wollen.

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