Wirtschaftsnachrichten für Zahnärzte | DENTAL & WIRTSCHAFT
Vorsorge & Finanzen

Eine Umfrage der Allianz untersuchte das Wissen der Deutschen über finanzielle Grundlagen wie Zinssätze, Inflation sowie Anlagerisiken und -erträge.

Die Antworten zeigten, dass mehr als ein Viertel oder 28 % der Deutschen nur eine geringe Finanzkompetenz aufweist. Sie verfügen gemäß Allianz demnach nicht über das Wissen und die Fähigkeiten, um solide finanzielle Entscheidungen zu treffen. 56 % haben der Studie nach ein durchschnittliches Finanzwissen, nur 16 % der Testpersonen zeigten ein hohes Finanzwissen.

Teure Wissenslücke

Aber was kostet das fehlende Finanzwissen eigentlich? Die Allianz hat errechnet, dass sich die Unterschiede bei den Renditen von Investitionen jeder Art zwischen Menschen mit geringer, durchschnittlicher und hoher Finanzkompetenz drastisch unterscheiden können: Eine Person mit hoher Finanzkompetenz kann damit rechnen, 2.690 € zusätzlich zu verdienen, was mehr als dem durchschnittlichen Monats-Nettolohn in Deutschland entspricht [1]. Im Laufe von 30 Jahren summiert sich das zu der gewaltigen Summe von 196.502 €.

Finanzkompetenz ist „keine Raketenwissenschaft“

„Geringe Finanzkompetenz tut richtig weh“, sagt Ludovic Subran, Chefökonom der Allianz in der Pressemeldung zur Studie. „Über lange Anlagezeiträume, z. B. beim Sparen für den Ruhestand, kann es Sie buchstäblich ein Vermögen kosten. Die gute Nachricht aber ist: Kluge Finanzentscheidungen zu treffen, ist keine Raketenwissenschaft ist. Wenn man sich grundlegende Kenntnisse und Fähigkeiten aneignet, kann man bereits von einer geringen zu einer durchschnittlichen Finanzkompetenz gelangen und deutlich mehr Geld im Portemonnaie haben.“

Vertrauen in die eigene Finanzkompetenz mangelhaft

In Deutschland sind es eher die Männer, denen es an Vertrauen in Finanzangelegenheiten fehlt: 62 % von ihnen sind nicht sicher, was ihre finanzielle Situation angeht. Die Studie stellte auch fest, dass in Deutschland mehr Männer als Frauen ein geringes Finanzwissen aufweisen (37 % der Männer gegenüber 20 % der Frauen). Aber auch bei Frauen ist es insbesondere, was die Entscheidungsfähigkeit angeht, nicht weit her mit dem eigenen Vertrauen in finanzielle Angelegenheiten.

„Typischerweise konzentrieren sich Programme zur Vermittlung von Finanzwissen auf die Förderung von Rechenfertigkeiten. Dabei ist Finanzwissen ist mehr als Mathematik“, sagt Patricia Pelayo Romero, Senior Economist bei der Allianz und Mitautorin der Studie. „Jede erfolgreiche Maßnahme zur Vermittlung von Finanzwissen (…) sollte mit der Stärkung des Selbstvertrauens beginnen.“

Zum Thema Finanzkompetenz sind auch diese Artikel interessant:
3 Fehler in der Geldanlage und Maßnahmen für größeren Erfolg
Generation Z: Zocker oder Treiber der modernen Aktienkultur?

[1] “ Im Jahr 2022 betrug der Durchschnitt der monatlichen Nettolöhne/ Nettogehälter je Arbeitnehmer in Deutschland 2.245 Euro. Das Nettogehalt stellt das Gesamtgehalt nach Abzug von Steuern und dem Arbeitnehmeranteil der Sozialversicherungsbeiträge dar.“ Statista, J. Rudnicka, 02.06.2023

Quelle: Allianz