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„Elektrische Zahnbürsten liefern häufig bessere Putzergebnisse, da sie einfacher anzuwenden sind als Handzahnbürsten und eigene Bewegungen ausführen. Deshalb reinigen sie bei gleicher Putzzeit gründlicher“, erläutert Prof. Dr. Stefan Zimmer, Leiter der Abteilung für Zahnerhaltung und Präventive Zahnmedizin an der Universität Witten/Herdecke. Trotzdem gilt: Die Zähne am besten morgens und abends mit fluoridhaltiger Zahnpasta putzen, bis sie sauber sind. Dabei sollten möglichst alle Bereiche des Gebisses gleichlang geputzt werden. Das kann drei, aber auch fünf Minuten oder sogar noch länger dauern.

Eine Plaque-Färbetablette kann helfen, die Sauberkeit zu prüfen und ein Timer, die richtige Zeit einzuhalten. Bei vielen elektrischen Zahnbürsten ist ein entsprechendes Signal integriert oder eine App verfügbar. „Die Putzdauer ist individuell unterschiedlich. Denn auch Zähne und Mund sind bei jedem Menschen verschieden“, so Zimmer.

Die Stiftung Warentest hat im Januar 2023 einen Test zu elektrischen Zahnbürsten veröffentlicht.

Der Check: Was gilt es bei elektrischen Zahnbürsten zu beachten?

Insgesamt sind elektrische Zahnbürsten einfacher in der Anwendung als Handzahnbürsten. Denn sie erleichtern die Bewegungsabläufe beim Putzen.

Wichtig ist, die elektrische Zahnbürste je nach Typ richtig anzuwenden. Hier gilt es, die Empfehlungen des Herstellers zu beachten. Denn nur so reinigt sie gründlich. Eine falsche Anwendung kann auch zu Verletzungen von Zahnfleisch und Zähnen führen. Welche Bürste letztendlich die richtige ist, entscheidet das individuelle Putzverhalten.

Der Bürstenkopf sollte alle drei Monate ausgetauscht werden. Sollten die Borsten früher stark verbogen sein, steht ebenfalls ein Wechsel der Aufsteckbürste an. Denn verbogene Borsten reinigen nicht mehr gut. Sie können zudem auf zu viel Druck beim Putzen mit der Zahnbürste hindeuten. Wer dazu neigt, mit zu viel Druck zu putzen, kann eine Zahnbürste mit Andruckkontrolle benutzen: Wird der Bürstenkopf zu stark aufgedrückt, blinkt sie.

Weniger Druck verlängert außerdem die Lebensdauer der Aufsteckbürste. Das ist auch ein finanzieller Aspekt. Denn zusätzlich zu den reinen Anschaffungskosten für die elektrische Zahnbürste kommen laufende Kosten für die Aufsteckbürsten hinzu. Je nach Modell können deren Preise erheblich variieren. Vor dem Kauf einer elektrischen Zahnbürste lohnt es sich deshalb, sich zu informieren.

Nach dem Putzen Griff und Aufsteckbürste gründlich unter fließendem Wasser reinigen. Danach am besten die Aufsteckbürste vom Handgriff trennen und hinstellen. So können beide Teile am besten trocknen und Bakterien sowie Pilze finden keinen Nährboden.

Oszillierend-rotierende Zahnbürsten reinigen Zahn für Zahn

Zum einen gibt es oszillierend-rotierende Zahnbürsten. Sie haben runde Köpfe, die hin und her schwingen sowie zum Teil pulsieren. Die kleinen Bürstenköpfe rotieren und vibrieren mehrere Tausend Mal in der Minute. Jeder Zahn muss einzeln von allen drei Seiten – also Kaufläche, Außenfläche und Innenfläche – sorgsam für einige Sekunden mit sanftem Druck gereinigt werden.

Schallzahnbürsten punkten mit einfacher Handhabung

Schallzahnbürsten haben einen länglichen Kopf und reinigen mit seitwärts schwingenden Borstenfeldern. Schallzahnbürsten – ähnlich einer Handzahnbürste – in einem 45-Grad-Winkel zum Zahnfleisch aufsetzen. Die Borsten sollten zur Hälfte das Zahnfleisch bedecken. Erst kurz so verbleiben, dann mit einer fegenden Bewegung von Rot (Zahnfleisch) nach Weiß (Zahn) die gelösten Beläge und Speisereste entfernen. Schallzahnbürsten sind einfacher anzuwenden und reinigen mehr Fläche auf einmal als oszillierend-rotierende Zahnbürsten. Deshalb sind sie besonders für Menschen geeignet, denen es schwerfällt, eine perfekte Putztechnik umzusetzen.

Ultraschallzahnbürsten: noch wenig verbreitet

Ultraschallzahnbürsten erreichen noch einmal eine deutlich höhere Anzahl an Schwingungen. Aber ihre Bewegungen sind sehr klein und mit bloßem Auge nicht sichtbar. Sie sind wenig verbreitet. In klinischen Studien zeigen sie überwiegend keine Überlegenheit im Vergleich zu Handzahnbürsten.

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Quelle: Initiative pro Dente e.V.