Wirtschaftsnachrichten für Zahnärzte | DENTAL & WIRTSCHAFT
Praxisführung

Auch im Jahr 2022 zeichnet sich noch keine Besserung hinsichtlich des akuten Fachkräftemangels im zahnmedizinischen Sektor ab. Viele, die unter diesen Umständen heute qualifiziertes Personal gewinnen möchten, finden sich einer Herausforderung gegenübergestellt, die als Attribut unausweichlich und als Namen Digitalisierung trägt.

In diesem Beitrag erfahren Sie, warum Social Recruiting die ideale Methode ist, Ihren Fachkräftemangel langfristig zu lösen und bekommen von uns wertvolle Tipps, Ihre Mitarbeitergewinnung zu digitalisieren und dadurch erfolgreicher zu gestalten.

Mitarbeitergewinnung 4.0: Digital und automatisiert

Der Begriff Social Recruiting setzt sich aus den Wörtern Social Media und Recruiting zusammen. Recruiting steht dabei für die Personalbeschaffung, also den Prozess, bei dem für Vakanzen in Ihrer Zahnarztpraxis gezielt qualifizierte Mitarbeiter:innen gewonnen werden sollen. Das Recruiting im klassischen Sinne findet mithilfe der Veröffentlichung von Stellenanzeigen in lokalen Tageszeitungen oder Online-Jobbörsen statt.

“Social“ im Begriff Social Recruiting beschreibt die Nutzung von Sozialen Medien wie z.B. Facebook oder Instagram und meint im Zusammenspiel mit Recruiting die gezielte Gewinnung von Mitarbeiter:innen mithilfe von Bild-, Text- und Video-Anzeigen in den Sozialen Medien. Diese sind in der heutigen Zeit von zentraler Bedeutung für die Mitarbeitergewinnung, da sich das Leben immer mehr in das Internet verlagert und die Menschen immer mehr Zeit in den Sozialen Medien verbringen. Folglich können potenzielle Bewerber:innen (durch alle Altersgruppen hinweg) deutlich effizienter und gezielter erreicht werden, als bei herkömmlichen Methoden der Personalgewinnung.

3 Tipps für eine digitale und automatisierte Mitarbeitergewinnung

So selbstverständlich und alltäglich die Nutzung von Sozialen Medien in unserer Gesellschaft und ihrer Netzwerkkultur heute auch ist, so groß ist auch das von vielen Zahnarztpraxen ungenutzte Potential. Nur wenige haben es geschafft, diese digitale Landschaft für sich zu kultivieren und nachhaltig für erfolgreiche Mitarbeitergewinnung zu nutzen. Doch wie geht man das Thema am besten an?

Wer nichts dem Zufall überlassen und nicht wertvolle Zeit im Wettstreit um qualifizierte Fachkräfte vergeuden will, sollte auf spezialisierte Experten setzen. Sollten Sie hier selbst tätig werden wollen oder haben bereits erste Schritte in diese Richtung unternommen, geben wir Ihnen nachfolgend hilfreiche und essenzielle Tipps für eine digitale und automatisierte Mitarbeitergewinnung:

1. Halten Sie die Barriere für Bewerbungen niedrig

Der Erstkontakt potenzieller Bewerber:innen mit Ihrer Praxis sollte möglichst barrierearm sein. Das Zeitalter der Digitalisierung hat nicht nur dazu geführt, dass Informationen, Dienstleistungen und Jobangebote in einer nie dagewesenen Form und Vielfalt zugänglich sind, es hat die Menschen auch selektiver und sensitiver in ihrer Auswahl werden lassen. Mit wachsender Auswahl ist zugleich die Bereitschaft der Menschen gesunken, Zeit für etwas zu investieren, das ihnen nicht unmittelbar den Nutzwert gegenüber anderen Optionen vermittelt.

In Bezug auf den Arbeitsmarkt bedeutet dies, dass sich Arbeitnehmer heute aus einem riesigen Fundus an Jobangeboten das für sie beste heraussuchen können bzw. viel mehr Möglichkeiten haben, gemeinsame Schnittstellen für die eigenen Bedürfnisse zu finden. So hat auch hier eine Transformation stattgefunden, und zwar die vom Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt.

Auch der Arbeitgeber muss überzeugen

Mussten Arbeitnehmer früher den gewünschten Arbeitgeber von sich überzeugen, ist es heute in vielen Branchen genau umgekehrt: Es ist der Arbeitgeber, der sich bei potenziellen Mitarbeitern „bewerben“ muss. Gestalten Sie also z.B. den Bewerbungsprozess allzu aufwendig, wartet mit dem nächsten Klick schon der nächste Bewerber um Ihren möglicherweise idealen neuen Mitarbeiter.

Zudem senken Sie durch eine barrierearme Bewerbung die Hemmschwelle potenzieller Mitarbeiter, sich aus einer sicheren, aber unzufriedenstellenden Anstellung für eine neue, vielversprechende Anstellung zu bewerben. Die meisten Bewerber:innen, die Ihre Social Recruiting-Werbeanzeigen sehen, sind sehr wahrscheinlich gar nicht aktiv auf der Suche und dennoch interessiert an Ihrer Praxis. Insbesondere für diese Zielgruppe sollten Sie den Bewerbungsprozess so einfach wie möglich halten. Konkret bedeutet dies, dass Sie im ersten Schritt auf aufwendige und zeitintensive Bewerbungsschritte wie Lebenslauf und Anschreiben verzichten und stattdessen unkomplizierte und schnelle Kurzbewerbungen via Smartphone ermöglichen sollten.

2. Setzen Sie auf Authentizität statt Perfektionismus

Die Zeiten, in denen uns mit Filtern, Photoshop oder idealisierten Körpern Rollenbilder zur Identifikation oder Nachahmung aufgezwungen wurden, weichen allmählich einer kulturellen Epoche, die sich dadurch definiert, dass sie die Definition eines Individuums diesem selbst und nur ihm allein überlässt. Und so hoch der Anspruch der Menschen der Generation Facebook, Instagram, TikTok etc. heute (an Arbeitgeber) ist, in ihrer Individualität wertgeschätzt zu werden und sein zu dürfen, so groß sind auch deren Anforderungen an potenzielle Arbeitgeber, authentisch und glaubwürdig zu sein.

Was bedeutet das für Sie als Zahnarztpraxis?

Verzichten Sie deshalb besser darauf, sich als Zahnarztpraxis wie aus dem Werbekatalog zu präsentieren, sondern zeigen Sie, wer Sie wirklich sind. Die Wenigsten wollen in einer Praxis arbeiten, in der es keine Fehler gibt und man immer darauf achten muss, ein perfektes Bild abzugeben. Um diese Werte zu vermitteln, sollten Sie glaubwürdige und authentische Bilder und Videos in den Sozialen Medien nutzen, auf denen „echte“ Menschen und keine „Produkte“ zu sehen sind.

Dafür müssen Sie nicht in ein professionelles Kamera-Team investieren, das eine perfekte Inszenierung bietet. Auch sollten Sie keine idealisierten Skripte für Mitarbeiterstimmen verfassen, denen man anmerkt, dass sie dem Mitarbeiter aufgezwungen wurden. Es reicht vollkommen aus, eine gute Smartphone-Kamera in die Hand zu nehmen, um Fotos oder kurze Video-Sequenzen aus dem Arbeitsalltag zu machen, die authentisch und glaubwürdig rüberkommen. Zum Beispiel erzeugt ein kleiner Versprecher oder ein spontanes Lachen während der Aufnahmen viel Sympathie, weil Sie dadurch zeigen, dass in Ihrer Praxis Menschen arbeiten.

3. Passive Bewerber:innen ansprechen

Die große Stärke von Social Recruiting liegt darin, dass Sie damit auch passive Bewerber:innen ansprechen und auf sich aufmerksam machen können, also jene Bewerber:innen, die gegenwärtig in einer anderen Zahnarztpraxis angestellt sind und gar nicht aktiv auf der Suche sind. Auch Personen, die bereits als ZFA gearbeitet haben und aktuell in einer anderen Branche tätig sind, aber gerne wieder zurückmöchten, können Sie so erreichen.

Mit herkömmlichen Methoden der Personalgewinnung, wie zum Beispiel klassischen Zeitungsannoncen oder Online-Stellenportalen, erreichen Sie hingegen lediglich die Bewerber:innen, die aktiv nach einer neuen Stelle suchen. Mit Social Recruiting können Sie also eine weitaus größere Zielgruppe ansprechen, sowie eine höhere Reichweite und Sichtbarkeit als Arbeitgeber erlangen. Ihre Jobangebote, die Sie zum Beispiel bei Facebook oder Instagram bewerben, sollten daher die Vorteile, von denen die Arbeitnehmer bei Ihnen profitieren, eindeutig kommunizieren. Erstellen Sie ansprechendes Bild- und Videomaterial, das Aufmerksamkeit erzeugt und den potenziellen Bewerber:innen im Gedächtnis bleibt. Führen Sie Ihre Arbeitgeber-Benefits an, um sich von Ihren Kolleginnen und Kollegen abzuheben und zu verdeutlichen, warum Sie die erste Adresse für Bewerber:innen sind.

Fazit: Dem digitalen Wandel erfolgreich begegnen

Viele Arbeitgeber sind sich auch heute, im Zeitalter der Digitalisierung, nicht der großen Chancen bewusst, die Ihnen die Sozialen Medien für die nachhaltige Mitarbeitergewinnung und die Darstellung der eigenen Einzigartigkeit bieten, um sich von anderen zu unterscheiden und die Aufmerksamkeit potentieller neuer Mitarbeiter auf sich zu ziehen. Oder sie entscheiden sich bewusst dagegen, weil sie die Sozialen Medien als eine Art Gegenwind zu vermeintlich altbewährten Methoden begreifen. Hier ist jeder gut beraten, keine Mauern, sondern Windmühlen zu bauen, weil der digitale Wandel längst stattgefunden hat.

Wenn Sie endlich langfristig und auf Basis eines automatisierten Verfahrens Fachkräfte für Ihre Zahnarztpraxis finden möchten, ist Social Recruiting die ideale, weil mehrfach bewährte Methode für Ihre Praxis. Sollten Sie sich nicht selbst mit dem Thema Social Recruiting auseinandersetzen wollen oder nicht die zeitlichen Kapazitäten dafür aufbringen können, dann sollten Sie auf Experten setzen, die Ihnen als kompetenter Partner den Weg ebnen für die digitale Transformation von ausgedienten Personalgewinnungsprozessen hin zum nachhaltigen und schon bald alternativlosen Social Recruiting. Insbesondere, wenn Sie akut Stellen besetzen müssen und es schnell gehen muss, um Ihren Praxisbetrieb und die Patientenversorgung reibungslos zu gewährleisten, können Experten bereits in wenigen Wochen das Personalproblem mit Social Recruiting lösen und Ihnen teure Fehler beim Selbstprobieren ersparen.

Wie Sie mit einem Praxisleitbild die Mitarbeitersuche optimieren, erfahren Sie in diesem Beitrag: Mit einem Praxisleitbild der Personallücke begegnen

*Der Autor:  Sebastian Weidner ist Geschäftsführer der Rankingdocs GmbH und Experte für Personalgewinnung im Gesundheitswesen. In einem erfahrenen Team aus Online Marketing- und Social Media Experten sowie Zahnmedizinischen Fachangestellten unterstützt die Rankingdocs GmbH Zahnärzte und Kliniken bei der gezielten Gewinnung qualifizierter Fachkräfte. Weitere Informationen: www.zahnarzt-mitarbeiter.de 
E-Mail: sebastian.weidner@rankingdocs.de