Wirtschaftsnachrichten für Zahnärzte | DENTAL & WIRTSCHAFT
Zahnmedizin

Eine aktuelle Studie des NYU Rory Meyers College of Nursing zeigt einmal mehr die Bedeutung von Mundgesundheit und mentaler Gesundheit auf.  Die Forscher untersuchten im Rahmen ihrer Meta-Analyse vierzehn Studien mit insgesamt. 34 074 erwachsenen Teilnehmern, darunter 4689 Menschen mit eingeschränkter kognitiver Funktion. Diese wurden wahlweise durch neuropsychologische Tests, diagnostische Kriterien und/oder medizinische Aufzeichnungen definiert. Das Ausmaß des Zahnverlustes dokumentierten die Forscher anhand von Selbstauskünften und klinischen Untersuchungen.

Es zeigte sich, dass die Teilnehmer jeden verlorenen Zahn mit einem um 0,014 erhöhten relativen Risiko für kognitive Beeinträchtigungen bezahlten – und mit einem um 0,011 erhöhten relativen Risiko für Demenz. Zahnlose Teilnehmer hatten insgesamt ein 1,54-fach erhöhtes Risiko für kognitive Beeinträchtigungen und ein um den Faktor 1,40 erhöhtes Risiko für die Diagnose einer Demenz als Menschen mit vollständigem Gebiss. Allerdings stellten die Forscher auch fest, dass mit Zahnverlust vorwiegend dann ein höheres Risiko für kognitive Beeinträchtigungen verbunden ist, wenn die Betroffenen keinen Zahnersatz tragen.

Zahngesundheit in alternder Gesellschaft immer wichtiger

„Angesichts der erschütternden Zahl von Menschen, bei denen jedes Jahr Alzheimer und Demenz diagnostiziert wird, ist es wichtig, ein tieferes Verständnis für den Zusammenhang zwischen schlechter Mundgesundheit und kognitivem Abbau zu gewinnen“, erläutert Bei Wu, Professor für globale Gesundheit am NYU Rory Meyers College of Nursing und leitender Studienautor. Das Thema sei auch deshalb so bedeutsam, weil sich Mundgesundheit über die gesamte Lebensspanne hinweg verbessern lasse.

Dass regelmäßiges und akribisches Zähneputzen Demenzerkrankungen verhindert, lässt sich den Daten zwar nicht entnehmen. Jedoch legt die Studie nahe, dass das Risiko einer verminderten kognitiven Funktion sich erhöht, je weiter der Zahnverlust eines Menschen voranschreitet. Sie verdeutlicht zudem die Bedeutung einer zeitnahen und umfassenden Versorgung mit Zahnersatz, da eine rechtzeitige prothetische Behandlung das Fortschreiten des kognitiven Verfalls im Zusammenhang mit Zahnverlust zu verringern scheint.

Quelle: Dose-Response Meta-Analysis on Tooth Loss With the Risk of Cognitive Impairment and Dementia, Xiang Qi, BSN, Zheng Zhu, PhD, Brenda L. Plassman, PhD, Bei Wu, PhD DOI: https://doi.org/10.1016/j.jamda.2021.05.009