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Obwohl sich 40 % des globalen Vermögens in weiblicher Hand befinden, gibt es kaum Studien darüber, was Frauen von ihren Investitionen erwarten und wünschen. Auf Initiative von LO Women, einer von europäischen Bankerinnen geleiteten Diskussionsgruppe, hat die Schweizer Bankengruppe Lombard Odier eine Umfrage durchgeführt. Sie sollte die Faktoren ermitteln, die Frauen bei ihren Anlage-Aktivitäten beeinflussen und ihre Beweggründe für nachhaltige Anlagen verständlich machen.

Die Online-Befragung fand im ersten Quartal 2023 unter 190 Kundinnen und Geschäftspartnerinnen in der Westschweiz, Frankreich, Belgien und Luxemburg mit einem investierten Vermögen von mindestens 1 Mio. Schweizer Franken statt.

Frauen wünschen sich einen ganzheitlichen Ansatz

Laut der Umfrage erwarten die Frauen von ihrer Bank, dass diese nachhaltige, innovative Anlagevorschläge macht. Gleichzeitig soll sie einen ganzheitlichen Ansatz zur Verwaltung des Vermögens verfolgen und ihnen neben wichtigen Informationen über die Finanzmärkte auch Ratschläge für die Strukturierung ihres Vermögens geben. 61 % wollen nachhaltigen Anlagen möglichst den Vorzug geben. 80 % meinen, dass nachhaltige Anlagen genauso gut oder besser abschneiden werden wie herkömmliche. Knapp über 30 % glauben, dass nachhaltige Anlagen über einen Zeitraum von fünf Jahren besser abschneiden werden als traditionelle Anlagen.

Konkrete Vorschläge für nachhaltige Investments sind den Kundinnen laut Umfrage weitaus wichtiger als Transparenzfragen oder Wirkungsmessungen. Besonders sind sie an verantwortungsbewusstem Konsum sowie an Recycling und Abfallbehandlung als Anlagethemen interessiert. Der Schutz der Wälder und kohlenstoffarme Transportmittel sind weniger beliebt. Cécile Friedrich-Vuillemin von Lombard Odier in Paris, erklärt dazu: „Ihr Ziel ist es, nachhaltig zu investieren und einen positiven Einfluss auf die Menschen und die Natur zu haben, in welcher Form auch immer dies zum Ausdruck kommt. Es ist klar, dass es nicht mehr ausreicht, eine Managementstrategie vorzuschlagen, die ausschließlich auf finanziellen Kriterien beruht. Gleichzeitig wäre es ein Fehler zu glauben, dass Frauen bereit sind, auf Leistung zu verzichten. Unsere Befragten sind der Meinung, dass nachhaltige Entscheidungen auch langfristig rentabel sein werden.“

Mehr Wissen über Anlagestrategien

Die Befragten möchten in die Verwaltung ihres Vermögens einbezogen werden, Zugang zu Details bekommen und den Kontext von Anlage-Entscheidungen verstehen. Die Mehrheit der Befragten überprüft die Wertentwicklung ihres Portfolios vierteljährlich (40 %) oder monatlich (30 %). Ein Drittel gibt an, einen Vermögensverwaltungsauftrag zu haben, ein Viertel verwaltet seine Anlagen selbständig und ein ähnlicher Anteil nimmt Dienste eines Beraters in Anspruch.

20 % der Befragten gaben mangelnde Kompetenz als größtes Hindernis für eine stärkere Beteiligung an der Verwaltung ihres Geldes an. Ein Hinweis darauf, dass Bankberater mehr Finanzwissen anbieten müssten.

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Quelle: Lombard Odier

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