Wirtschaftsnachrichten für Zahnärzte | DENTAL & WIRTSCHAFT
Vorsorge & Finanzen
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Viele Zahnarztpraxen stehen unter wirtschaftlichem Druck – gleichzeitig wachsen die Erwartungen der Mitarbeitenden an faire Vergütung, Benefits und Work-Life-Balance. Doch wie lassen sich Mitarbeitende finanziell entlasten, motivieren und binden, ohne dass die Kosten für die Praxis aus dem Ruder laufen? Die Lösung liegt in einem systematischen, steueroptimierten Benefit-Konzept. Damit können Mitarbeitende deutlich mehr Netto erhalten – ohne höhere Kosten für die Praxis.

Das Problem: Bruttoerhöhungen mit geringer Wirkung

Statt immer nur das Bruttogehalt anzuheben, sollten Sie sich fragen, ob es nicht effizientere Wege gibt, um Mitarbeitende finanziell zu entlasten und wie Sie Ihre Praxis gleichzeitig wirtschaftlich und attraktiv führen können. Denn die Frage ist: Lohnt sich das wirklich? Für beide Seiten? Unser Beispiel unten zeigt zwei Optionen für eine Lohnerhöhung einer Vollzeit-ZFA um monatlich 200 Euro.

Beispiel:  Lohnerhöhung einer Vollzeit-ZFA um monatlich 200 Euro netto (brutto 3.000 Euro, 12 Gehälter, ledig, keine Kinder)

Monatliche Betrachtung

Klassische Brutto-Gehaltserhöhung

Optimiert mit durchdachtem Konzept

Mehr Brutto

357,65 Euro

200,00 Euro

Arbeitnehmer (AN) Steuern gesamt

80,58 Euro

0,00 Euro

AN Sozialversicherung gesamt

77,07 Euro

0,00 Euro

AN gesamt Netto

200,00 Euro

200,00 Euro

   

AG Pauschalsteuern

0,00 Euro

30,66 Euro

AG Sozialversicherung gesamt

74,93 Euro

0,00 Euro

AG Sonstiges

8,05 Euro

22,05 Euro

Arbeitgeber Kosten

440,63 Euro

253,41 Euro

Arbeitgebervorteil monatlich

 

187,22 Euro

Viele Praxen setzen bereits Benefits ein – sind diese wirksam und erfüllen die Erwartungen?

Vielleicht haben Sie bereits folgende Leistungen eingeführt:

  • Obstkorb

  • Betriebliche Altersvorsorge

  • Tankgutschein

  • Betriebliche Krankenversicherung

  • Deutschland-Ticket

  • Einkaufsvorteile

  • Essenzuschuss

  • Erholungsbeihilfe

  • Jobrad

  • Fahrtkostenzuschuss

Doch welche dieser Angebote sind wirklich beliebt? Welche haben spürbaren Einfluss auf Motivation, Bindung oder Zufriedenheit? Prüfen Sie Ihre bestehenden Maßnahmen kritisch – mit diesen Fragen:

Kosten & Aufwand

  • Wie hoch sind die realen Kosten?

  • Lässt sich der Benefit mit geringem Verwaltungsaufwand umsetzen?

Akzeptanz im Team

  • Sprechen die Benefits möglichst viele Mitarbeitende an?

  • Oder profitieren nur bestimmte Gruppen – z. B. Pendler, Eltern, Radfahrer?

Effekt bei den Mitarbeitenden

  • Wird der Benefit regelmäßig genutzt oder geht er im Alltag unter?

  • Wird er positiv erlebt oder nur als Symbolmaßnahme wahrgenommen?

Durchdringung im Team

  • Gibt es aktive Nachfrage?

  • Ist der Benefit präsent in der Teamkultur – oder verstaubt er in der Theorie?

Effizienz statt Aktionismus

Einzelmaßnahmen reichen heute nicht mehr. Was es braucht, ist ein durchdachtes Gesamtkonzept, das vier Dinge leistet:

  • systematische Einführung – strategisch statt spontan

  • hohe Durchdringung – alle Mitarbeitenden profitieren

  • einfache Verwaltung – digital, steuerlich optimiert

  • Wirkung bei allen – echte finanzielle Entlastung, spürbar im Alltag.

Mehr Netto vom Brutto – effizient, fair und steuerlich klug

Mit einem smarten Benefit-Konzept können Sie Ihre Mitarbeitenden finanziell entlasten, Ihre Arbeitgebermarke stärken und Ihre Lohnkosten senken. Und das ganz ohne Gehaltserhöhungen, die in der Wirkung verpuffen.

Zwei gute Gründe, jetzt zu handeln

Zufriedene Mitarbeitende sind mehr als nur ein Kostenfaktor – sie sind Engagement, Stabilität und Weiterempfehlungskraft für Ihre Praxis. Ein starkes Team, das sich gesehen und geschätzt fühlt, ist der wichtigste Erfolgsfaktor in einem immer kompetitiveren Gesundheitsmarkt.

Gleichzeitig dürfen auch Sie als Praxisinhaber nicht auf der Strecke bleiben: Warum mehr Steuern ans Finanzamt zahlen, wenn es legale, smarte Wege gibt, einen Teil dieser Mittel zielgerichtet in Ihr Team und Ihr eigenes Privatvermögen zu lenken? 

Als Zahnarzt Steuern aus Vorjahren zurückholen und künftig Steuern in Privatvermögen umwandeln – das sind zwei wirkungsvolle Hebel, um Ihren finanziellen Handlungsspielraum zu vergrößern – für die Lebensqualität heute und im Ruhestand.

Fazit

Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, Ihre Gehaltsstrategie zu modernisieren. Kluge Praxisführung beginnt bei den Menschen – und zahlt sich auch steuerlich aus. Der Staat bietet zahlreiche Möglichkeiten, von denen sowohl Sie als auch Ihre Mitarbeitenden profitieren können. Dipl.-Kfm. Martin Stromberg www.stromberg-finanzen.de, st@stromberg-finanzen.de

Martin Stromberg

Dipl. Kfm. Martin Stromberg

Dipl.-Kfm. Martin Stromberg ist seit 1996 als unabhängiger Finanzdienstleister selbständig. Sein Fokus ist gerichtet auf akademische Heilberufe und die Niederlassungsberatung. Foto: ©privat

st@stromberg-finanzen.de

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