Wirtschaftsnachrichten für Zahnärzte | DENTAL & WIRTSCHAFT
Praxis

Ein Beispiel dafür ist aus Sicht der KZVB auch die Wiedereinführung der strikten Budgetierung zahnmedizinischer Leistungen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).

„Ärzte, Zahnärzte und Apotheker sitzen im selben Boot. Steigende Kosten, der Fachkräftemangel und eine ständig wachsende Bürokratiebelastung schrecken immer mehr junge Kolleginnen und Kollegen vom Schritt in die Selbstständigkeit ab. Gleichzeitig begrenzt die Politik die Mittel für die zahnmedizinische Versorgung der gesetzlich Versicherten und verweigert uns seit 1988 eine Erhöhung des Punktwertes in der privaten Gebührenordnung (GOZ)“, so der KZVB-Vorsitzende Dr. Rüdiger Schott.

Gefahr durch Konzentrationsprozess

„In der Zahnmedizin beschleunigen Medizinische Versorgungszentren, die in der Hand internationaler Investoren sind, den Konzentrationsprozess. Deren Gewinne fließen größtenteils in Offshore-Finanzzentren wie die Cayman Inseln oder Luxemburg. Aktuell verzeichnen wir nur noch bei den angestellten Zahnärzten ein Wachstum, während die Zahl der niedergelassenen Kollegen kontinuierlich zurückgeht. Doch gerade die kleinen Einzel- und Gemeinschaftspraxen sind das Rückgrat der Versorgung im Flächenstaat Bayern. Das scheint sich noch nicht bis nach Berlin herumgesprochen zu haben“, ergänzt die stellvertretende KZVB-Vorsitzende Dr. Marion Teichmann.

Forderung des KZVB-Vorstandes an die Bundesregierung

„Jeder fünfte Zahnarzt in Bayern ist über 60 und wird in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen. Wenn die Politik ein Praxissterben verhindern will, muss sie jetzt handeln. Die Budgetierung muss umgehend abgeschafft, der GOZ-Punktwert an die gestiegenen Lebenshaltungs- und Praxiskosten angepasst werden. Außerdem brauchen wir einen echten Bürokratieabbau. Dazu gehört auch ein Reset bei der störungsanfälligen Telematik-Infrastruktur (TI), die für unsere Praxen mit einem erheblichen organisatorischen und finanziellen Aufwand verbunden ist, bisher aber kaum einen echten Mehrwert mit sich bringt. Lauterbach verspricht zwar das ‚alltagstaugliche E-Rezept‘, aber solche Ankündigungen kennen wir schon von seinem Vorgänger. Wenn die TI nicht reibungslos funktioniert, werden wir die Rezepte für unsere Patienten weiterhin ausdrucken müssen“, meint Dr. Jens Kober, Mitglied des Vorstands der KZVB. 

Weitere Informationen zur Budgetierung zahnmedizinischer Leistungen und zu den Forderungen der Zahnärzte finden Sie auf www.zaehnezeigen.info

Quelle: KZVB