Wirtschaftsnachrichten für Zahnärzte | DENTAL & WIRTSCHAFT
Praxis

Die zahnärztliche Versorgung in Deutschland verändert sich. Waren es lange Zeit Einzelpraxen und Berufsausübungsgemeinschaften (BAG), die das Bild prägten, kommen inzwischen auch vermehrt zahnmedizinische Versorgungszentren (zMVZ) hinzu.

Quelle: Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung

Nach Angaben der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung arbeiten in Deutschland derzeit insgesamt 4.936 Zahnärztinnen und Zahnärzte in zahnärztlichen MVZ. Somit kommen auf jedes zMVZ durchschnittlich 3,83 Berufsträger. Damit sind die Zentren im Durchschnitt mehr als zweieinhalbmal so groß wie die traditionellen Praxisformen. Teils arbeiten sogar bis zu 30 Kolleginnen und Kollegen unter einem Dach.

Ein weiterer wichtiger Unterschied der zMVZ zu BAG und Einzelpraxen: Nicht alle zMVZ sind inhabergeführt. Zum Teil werden die Zentren auch von Finanzinvestoren betrieben.

Die Vorteile der Festanstellung im zMVZ

Für Zahnärzte, die fest angestellt arbeiten wollen, kann es durchaus interessant sein, in einem solchen Zentrum zu praktizieren. Erstens ermöglicht die Kooperation mit mehreren Kollegen meist verlässliche Dienstpläne. Das kommt primär jenen Berufsträgern zugute, die Wert auf die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie legen. Auch hat die Arbeit in einer Festanstellung den Vorteil, dass der oder die Betreffende sich nicht am unternehmerischen Risiko der Praxis bzw. des Zentrums beteiligen muss.

Je nach Ausrichtung des zMVZ besteht zudem die Möglichkeit einer besonders intensiven Spezialisierung, sodass die kooperierenden Zahnärzte ihren Patienten ein umfangreiches Behandlungsspektrum unter einem Dach anbieten können. Zudem ist es möglich, fachübergreifend zusammenzuarbeiten und – etwa für größere Operationen – auch mit einem Anästhesisten zu kooperieren.

Investorenbetriebene zMVZ stehen in der Kritik

Wer in einem zMVZ arbeitet, das von einem Finanzinvestor betrieben wird, sollte jedoch bedenken, dass diese oft sehr stark an ökonomischen Maßzahlen ausgerichtet sind. Kritiker warnen deshalb davor, dass die Unabhängigkeit zahnmedizinischer Entscheidungen in diesen Einrichtungen eingeschränkt sein könnte, da Investoren ohne fachlichen Bezug zur zahnmedizinischen Versorgung beteiligt sind.