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„Die Frage, was man in einem bestimmten Beruf verdient, lässt sich so pauschal nur schwer beantworten – es kommt tatsächlich immer auf die individuelle Situation an“, sagt Dr. Malte Lübker vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung, der das Portal Lohnspiegel.de wissenschaftlich betreut.

Standardisiert für einen besseren Lohnvergleich

Das neue Angebot „Wer verdient was?“ differenziert deshalb nach Bundesland, Geschlecht und Berufserfahrung und weist die jeweils üblichen Gehälter detailliert aus. Um die Vergleichbarkeit zwischen den Berufen zu erhöhen, sind die Angaben auf eine Arbeitszeit von 38 Wochenstunden standardisiert und beziehen sich auf das Grundgehalt – also ohne Überstundenvergütung und ohne Sonderzahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld.

Gehaltscheck innerhalb des Berufs

Erwerbstätige, die ihr eigenes Gehalt mit den üblichen Gehältern in ihrem Beruf vergleichen wollen, können den Lohn- und Gehaltscheck von Lohnspiegel.de nutzen. Mit diesem lassen sich für mehr als 500 Berufe individualisierte Vergleichsberechnungen erstellen, die Faktoren wie die eigene Berufserfahrung, eine etwaige Leitungsfunktion und die Betriebsgröße des Arbeitgebers berücksichtigen.

„Ziel aller Angebote auf Lohnspiegel.de ist es, mehr Transparenz zu Löhnen und Gehältern zu schaffen“, so WSI-Experte Lübker. „In Deutschland ist der eigene Verdienst im Freundes- und Kolleginnenkreis noch immer ein Tabuthema, sodass es vielen gar nicht auffällt, wenn ihr Gehalt zu niedrig ist.“ Im Vergleich zu ihrem Arbeitgeber, der die Entgelte aller Mitarbeiter dank der Lohnbuchhaltung genau kennt, haben Beschäftigte deshalb einen deutlichen Informationsrückstand.

Das Portal Lohnspiegel.de besteht seit 2004 und wird vollständig von der gemeinnützigen Hans-Böckler-Stiftung finanziert. Es kann deshalb seiner Informationsaufgabe frei von kommerziellen Interessen nachkommen. Alle Angebote auf Lohnspiegel.de sind kostenlos und ohne vorherige Registrierung und ohne Angabe einer E-Mail-Adresse nutzbar. Die Gehaltsberechnungen beruhen auf der WSI-Lohnspiegel-Datenbank, die inzwischen mehr als 500.000 Gehaltsangaben enthält. Vor Aufnahme in die Datenbank durchlaufen alle Angaben einen ausführlichen Qualitätssicherungsprozess, um Verzerrungen zu vermeiden. Die Daten sind nicht repräsentativ, erlauben aber aufgrund der hohen Fallzahlen valide Aussagen über die üblichen Löhne und Gehälter in Deutschland.

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Quelle: Hans-Böckler-Stiftung