Wirtschaftsnachrichten für Zahnärzte | DENTAL & WIRTSCHAFT
Zahnmedizin

Kaum ein Ernährungsthema wird so emotional diskutiert wie das Für und Wider veganer Ernährung. Dabei spielen nicht nur ethische Aspekte und der Klimaschutz eine Rolle. Auch eine drohende Mangelernährung wird immer wieder thematisiert – inklusive der damit einhergehenden Risiken für die (Zahn-)Gesundheit.

Tatsächlich gab es in der Vergangenheit immer wieder Studien, die nahelegten, dass eine ausschließlich pflanzenbasierte Ernährung das Risiko von Karies oder Parodontitis erhöhen könne. Auch gab es Hinweise, dass Veganer häufiger unter schmerzempfindlichen Zähnen leiden als Menschen, die sich mit traditioneller Mischkost ernähren.

Eine neue wissenschaftliche Analyse hat die bisherigen Studien zu dem Thema nun noch einmal ausgewertet – und dieses negative Pauschalurteil widerlegt.

Mögliche Ursachen für schlechte Zähne bei Veganern

Die bisherigen Befunde, wonach ein besonders häufiger Verzehr von Obst die Zahnsubstanz angreifen kann, gilt zwar weiterhin. Ursächlich sind die in Früchten enthaltenen Säuren und Zucker. Auch die Tatsache, dass viele Veganer auf Zahnpasta mit Fluorid verzichten, wirkt sich negativ auf die Mundgesundheit aus.

Die aktuelle Meta-Studie, die die Zahngesundheit von Vegetariern und Veganern im Vergleich zu Omnivoren vergleicht, belegt aber auch, dass erstere Gruppe ein geringeres Risiko für Karies und Parodontitis aufweist als Menschen, die auch tierische Produkte zu sich nehmen.

Alle Ernährungsvarianten bergen spezifische Risiken

Dafür haben Vegetarier und Veganer häufiger Probleme mit Zahnerosionen. Für sie gilt daher in besonderen Maße Vorsicht bei der Mundhygiene, insbesondere im zeitlichen Zusammenhang mit dem Konsum von säurehaltigen Lebensmitteln.

Wichtig ist zudem eine ausreichende Versorgung mit Fluorid. Zudem sollten Veganer auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B12 achten und dieses gegebenenfalls als Nahrungsergänzungsmittel zuführen, da sich ein Mangel auch auf die Zahngesundheit auswirken kann.