Wirtschaftsnachrichten für Zahnärzte | DENTAL & WIRTSCHAFT
Zahnmedizin

Die Zahlen sind erschreckend. Im internationalen Vergleich haben die Deutschen zum Teil verschwindend geringe Kenntnisse über den Zusammenhang zwischen Mundgesundheit und allgemeinem Gesundheitszustand. Das ist das Ergebnis einer globalen Verbraucherstudie, die das Marktforschungsunternehmen Ipsos im Auftrag von GSK Consumer HealthCare durchgeführt hat.

Die Studienautoren haben dafür die Mundhygienekenntnisse und -gewohnheiten von 4.500 Menschen aus fünf europäischen und vier südostasiatischen Ländern abgefragt. Das Ergebnis: Gerade in der Bundesrepublik offenbaren sich in diesem Zusammenhang gravierende Wissenslücken.

Wissenschaftliche Erkenntnisse scheinen nicht zu interessieren

So glauben hierzulande zum Beispiel nur 61 % der Menschen, dass eine gute Mundhygiene die Gesundheit insgesamt positiv beeinflusst. In Spanien sind es hingegen 88 %, in Frankreich 84 %, in Großbritannien liegt dieses Wissen bei immerhin 80 % der Bevölkerung vor.

Gefährlich ist es auch, dass nur jeder dritte Deutsche weiß, dass gute Mundhygiene für eine gesunde Schwangerschaft förderlich ist und dass sie das Risiko für eine Frühgeburt oder ein zu niedriges Geburtsgewicht verringert. Frauen sind mit 36 % nur minimal besser informiert als Männer, bei denen nur 35 % dieses Wissen besitzen.  Damit liegt Deutschland auf dem vorletzten Platz. Weltweit sind sich nur in Großbritannien noch weniger Menschen über diesen Zusammenhang im Klaren. Hier liegt die Quote bei 30 %.

Saubere Zähne: vor allem für Diabetiker ein Muss

Dass eine gute Mundhygiene einen positiven Einfluss auf die Kontrolle des Blutzuckerspiegels und den Umgang mit Diabetes haben kann, glauben nur 37 Prozent der Deutschen.  Auch hier sind andere europäische Länder deutlich weiter. In Spanien wissen 60 % der Befragten um diesen wissenschaftlich belegten Zusammenhang. Weltweit liegt die Quote immerhin bei 51 %.

Auch wissen nur 48 % der Deutschen, dass eine gute Mundhygiene das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren kann. Dieser Anteil entspricht dem europäischen Durchschnitt, Spanier und Franzosen sind mit 58 und 54 % aber auch hier deutlich besser informiert. Die schlechtesten Kenntnisse in diesem Zusammenhang findet man hingegen in Russland. Dort sehen nur 37 % der Befragten einen Zusammenhang zwischen Zahnpflege und einem gesunden Herz-Kreislauf-System.

Über die Studie

Das Marktforschungsunternehmen Ipsos befragte online jeweils 500 volljährige Personen aus Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Spanien und Russland sowie aus Indonesien, Philippinen, Singapur und Thailand. Die Umfrage erfolgte zwischen dem 17. und 26. Februar 2021.