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Zahnmedizin
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Smartphones als Auslöser von Bruxismus

Bruxismus ist ein bekanntes Problem mit schwerwiegenden Folgen. Neu ist jedoch, dass übermäßige Smartphone- und Social-Media-Nutzung diesen Zustand verschärfen kann. Eine aktuelle Studie der Maurice and Gabriela Goldschleger School of Dental Medicine an der Universität Tel Aviv zeigt: Menschen, die viel Zeit mit ihren Smartphones verbringen, leiden häufiger unter Schlafproblemen, Schläfrigkeit am Tag und sogar Schmerzen in den Mundmuskeln und Kiefern.

Die Forschung wurde von Dr. Yitzhak Hochhauser im Rahmen seiner Dissertation durchgeführt und in Quintessence International veröffentlicht. Geleitet wurde die Studie von Dr. Alona Amudi-Perlman, Dr. Pessia Friedman-Rubin, Prof. Ilana Eli und Prof. Ephraim Winocur.

Ständiger Stress durch Fear of Missing Out

Die Autoren der Studie betonen, dass viele Menschen unter der ständigen Angst leiden, etwas zu verpassen. Dieses Phänomen, bekannt als „Fear of Missing Out“ (FOMO), treibt viele dazu, immer auf dem Laufenden sein zu wollen. Das führt zu einer zunehmenden Abhängigkeit von Smartphones, die langfristig Stress und Angst fördern kann.

Vergleich zwischen Smartphone-Nutzern und Orthodoxen, die auf Smartphones verzichten

Die Studie untersuchte 600 Personen, aufgeteilt in zwei Gruppen: säkulare Smartphone-Nutzer und ultraorthodoxe Personen, die meist „koschere“ Telefone ohne Internet verwenden. Die Ergebnisse waren eindeutig: 54 % der Smartphone-Nutzer wachen nachts häufig auf, verglichen mit nur 20 % in der orthodoxen Gruppe.

Noch deutlicher wurde der Unterschied bei Beschwerden im Kieferbereich. 45 % der säkularen Nutzer knirschen mit den Zähnen, 24 % tagsüber und 21 % nachts. Zudem gaben 29 % an, Schmerzen in den Kiefermuskeln zu haben. In der orthodoxen Gruppe klagten hingegen nur 13,5 % über Zähneknirschen und 14 % über Kieferschmerzen.

Weniger Medienkonsum schützt die Zähne

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass exzessive Smartphone-Nutzung mit einem Anstieg von Beschwerden wie nächtlichem Aufwachen, Kieferschmerzen und Zähneknirschen verbunden ist“, erklärt Dr. Friedman-Rubin. Solche Symptome resultieren oft aus Stress und Angst und können langfristig Zahnerosion und Gelenkschäden verursachen.

Die Studie betont, dass trotz der Vorteile der Smartphone-Revolution auch deren gesundheitliche Risiken bedacht werden müssen. Das Bedürfnis, ständig online zu sein, fördert Stress – mit direkten Folgen für unsere Zahngesundheit.

Quelle:

http://quintpub.com/userhome/qi/qi_52_6_emodi-perlman_p548.pdfhttps://english.tau.ac.il/news/smartphones_excessive_use