Wirtschaftsnachrichten für Zahnärzte | DENTAL & WIRTSCHAFT
Zahnmedizin

Mindestens zweimal täglich mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta die Zähne putzen: Diese Basisempfehlung zur Kariesprävention gilt sowohl für Erwachsene als auch für Kinder. Aus gutem Grund: Fluoride sind sehr umfassend untersuchte Wirkstoffe, deren positive Effekte in der Mundhöhle bestens erforscht sind. Eine zu große Menge von Fluoriden kann für die Zähne allerdings auch ungünstig sein. Deshalb ist es wichtig, bei Zahnpasten auf die passende Dosierung zu achten.

Wissenschaftler empfehlen, ab dem Durchbruch des ersten Milchzahnes zweimal täglich eine reiskorngroße Menge Kinderzahnpasta mit 1.000 ppm Fluorid zu verwenden. Ab dem zweiten Geburtstag kann die Zahnpaste in erbsengroßer Menge aufgetragen werden.

Nur wenige Kinderzahnpasten sind gut oder sehr gut

Doch wie genau halten sich die Hersteller gängiger Kinderzahncremes an diese Dosierempfehlungen? Um das herauszufinden, untersucht die Stiftung Warentest in regelmäßigen Abständen Zahnpasten für die Jüngsten.

Der aktuelle Test kommt zu ernüchternden Ergebnissen. Von den 21 untersuchten Produkten enthielten neun zu wenig Fluorid oder verzichteten sogar ganz darauf. Sie bekamen die Note mangelhaft.

Zwar setzen manche dieser Zahncremes auf andere Stoffe, wie Hydroxylapatit. Es soll eine Nachahmung des natürlichen Zahnschmelzes darstellen und damit ebenfalls der Kariesprophylaxe dienen. In der Werbung wird teils sogar versprochen, der Stoff könne feine Risse im Schmelz wieder kitten. Da es derzeit jedoch noch keine ausreichenden wissenschaftlichen Nachweise zur Wirksamkeit von Hydroxylapatit gibt, fielen diese Produkte bei den Testern durch.

Potenziell schädliche Farbpigmente in Kinderzahnpasta

Negativ bewerteten die Verbraucherschützer auch die Verwendung von Titandioxid in Kinderzahnpasta. Das Farbpigment ist als Zusatz in Lebensmitteln inzwischen EU-weit verboten: Es sei nicht auszuschließen, dass der Stoff gentoxisch wirke und womöglich das Krebsrisiko erhöhe.

Das Verbot gilt zwar nicht für Kosmetika und damit auch nicht für Zahnpasten. Da jedoch nie auszuschließen ist, dass Kinder beim Putzen auch einmal Zahnpasta verschlucken, raten die Verbraucherschützer vorbeugend davon ab, Produkte mit Titandioxid zu verwenden.