Wirtschaftsnachrichten für Zahnärzte | DENTAL & WIRTSCHAFT
GOZ

Jahr für Jahr startet die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) die gleiche Umfrage. Welche gesetzlichen Krankenkassen bezahlen ihren Versicherten die PZR oder beteiligen sich zumindest an den Kosten?

Die Ergebnisse sind nicht nur für Patienten bedeutsam. Auch Zahnärzte müssen wissen, wie die konkreten Leistungen der jeweiligen Kasse aussehen, wo Absprachen mit den KZVen bestehen und wann sich die PZR frei GOZ abrechnen lässt.

Nach wie vor keine Regel-Leistung der GKV

Das Ergebnis der letzten Erhebung lautet: Ein Großteil der Kassen gewährt ihren Versicherten zwar Zuschüsse pro Jahr oder Termin, etwa in Form von Bonusprogrammen oder besonderen Tarifen. Die Patienten müssen aber selbst aktiv werden, um von dem Angebot zu profitieren.

Einige Angebote von Kassen basieren aber auch auf Selektivverträgen: Versicherte erhalten den Zuschuss also nur dann, wenn ihre Zahnärztin oder ihr Zahnarzt dem jeweiligen Vertrag beigetreten ist. Wenn nicht, müssen Patienten, die einen Zuschuss wollen, einen Kollegen aufsuchen, der mit der Kasse kooperiert – oder die PZR aus eigener Tasche zahlen. Solche Modelle bewerten die KZVen mit Blick auf die freie Zahnarztwahl allerdings kritisch.

Eine Auflistung aller Ergebnisse und eine Tabelle zum Auslegen im Wartezimmer finden Sie hier.

Sparen am falschen Ende

Das zögerliche Vorgehen der Kassen ist nur schwer zu verstehen. Denn selbst Patienten mit vorbildlicher Mundhygiene erreichen beim täglichen Zähneputzen oft nicht alle Flächen im Mund. Nur Zahnärzte oder geschultes Praxispersonal können die dort entstehenden Beläge mit speziellen Handinstrumenten und Geräten entfernen. Und nur so wird die bakterielle Besiedlung auf Zahnoberflächen, in den Zwischenräumen und in den sogenannten Zahnfleischtaschen beseitigt.

Da sich Bakterien zudem bevorzugt auf rauen Oberflächen festsetzen, werden die Zähne nach der PZR auch noch poliert. Dieser Vorgang glättet nicht nur die Zahnflächen an sich, sondern auch unebene Übergänge zu Füllungen oder Zahnersatz. Um den steten Mineralverlust des Zahnschmelzes zu verringern und die Remineralisation zu erleichtern, tragen die Behandler anschließend ein Gel oder Lack mit hoch konzentriertem Fluorid auf. Dieser Vorgang führt zur örtlichen Bildung von Fluoriddepots, die für einen intakten Zahnschmelz besonders wichtig sind.

All das macht die PZR zu einem elementaren Bestandteil eines modernen, präventionsorientierten Gesamtkonzepts zur Vermeidung und Therapie von Karies und Parodontitis. Die Kosten sind überschaubar. In der Regel benötigen Patienten nicht mehr als zwei PZR-Termine pro Jahr. Lediglich bei einem hohen Parodontitis-Risiko oder anderen Vorerkrankungen können auch kürzere Abstände nötig sein.