Haftungsrecht | Beiträge ab Seite 2

Sie selbst hat nichts falsch gemacht. Dennoch muss eine Zahnärztin einem Patienten mehr als 4.000 € zahlen. Die Hintergründe.

Zahnärzte schulden ihren Patienten in den meisten Fällen „nur“ eine Behandlung nach anerkannten fachlichen Standards. Wenn es um die technische Beschaffenheit von Zahnersatz geht, ist das allerdings anders. Hier ist ein Erfolg geschuldet. Doch wie genau muss dieser aussehen?

Setzt sich ein Zahnarzt über einen ausdrücklichen Patientenwunsch hinweg, kann auch eine Behandlung nach Facharzt-Standard Schmerzensgeldansprüche auslösen – und das Honorar kosten.

Als Zahnarzt einfach sieben Zähne ziehen, um nachher lukrativen Zahnersatz einsetzen zu können, obwohl es gar nicht nötig wäre? Nach einer aktuellen Entscheidung des OLG Karlsruhe könnten darauf im schlimmsten Fall bis zu 10 Jahre Freiheitsstrafe stehen.

Juristen warnen: Wer andere beauftragt, Werk- oder Dienstleistungen für  die eigene Praxis zu erbringen, muss dafür geradestehen, dass der Vertragspartner das Mindestlohngesetz beachtet. Was Zahnärzte jetzt wissen müssen.

Nicht nur aus abrechnungstechnischer Sicht sind lückenlose Aufzeichnungen der einzelnen Behandlungsschritte elementar. Auch bei juristischen Auseinandersetzungen entscheiden sie oft über den Ausgang des Rechtsstreits, wie ein aktueller Fall aus Köln beweist.

Im Verhältnis zur Anzahl praktizierender Zahnärzte kommen zahnmedizinische Behandlungsfehler selten vor. Dennoch sollten Praxisinhaber wissen, wann und wofür Patienten sie gegebenenfalls haftbar machen können. Ein Überblick.

Ein Provisorium ist, wie der Name schon sagt, nicht für die Ewigkeit gemacht. Aber bedeutet das auch, dass es – womöglich mehrfach – zu Bruch gehen darf?

Der Zahnarzt muss eine Behandlung, die gegen medizinische Standards verstößt, ablehnen. Selbst wenn der Patient sie nach der Aufklärung ausdrücklich verlangt. Tut er das nicht, muss er Schadensersatz zahlen.

Auch bei größtmöglicher Sorgfalt ist es immer möglich, dass eine zahnärztliche Behandlung nicht den gewünschten Erfolg hat. Doch können Patienten in einem solchen Fall direkt auf Schadenersatz und Schmerzensgeld klagen?

Wünscht ein Patient eine Behandlung, die gegen medizinische Standards verstößt, muss der Arzt diese ablehnen. Ein Hinweis auf die Risiken nebst akribischer Aufklärung hingegen genügt nicht, um im Ernstfall einem Haftungsprozess zu verhindern.